So lernst du Vom-Blatt spielen

Auf diese 5 Tipps kommt’s an!

Stell dir vor, du stellst die Noten von deinem Lieblingsstück aufs Pult und kannst sofort spielen: Vom Blatt! Wär doch traumhaft: Nie mehr üben, nur noch spielen!

Wenn du das lernen möchtest, schau dir jetzt dieses Video an!

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Kennst du das auch? Neue Stücke lernen ist mühsam und anstrengend. Note für Note, Takt für Takt musst du Melodie und Begleitung durch endlose Wiederholungen ins Hirn pauken.

Wenn du vom Blatt spielen kannst, ist dieser Spuk vorbei. Du kannst dich sofort auf die Musik konzentrieren, du kannst musikalisch gestalten und sofort ausdrucksvoll spielen. Das macht wirklich Spaß!

Wie lernt man Vom-Blatt spielen?

Es geht nicht von heute auf morgen. Du brauchst eine längerfristige Übe-Strategie.
Es sind aber nur 5 Tipps, auf die’s ankommt.

Im Video zeige ich diese 5 Punkte Strategie an einem praktischen Beispiel.

Die 5 Punkte Übe-Strategie

1. Spiel jedes neue Stück erst mal vom Blatt

Wenn du neue Stücke immer gleich Takt für Takt mechanisch auswendig „einpaukst“, lernst du nie flüssig nach Noten zu spielen. Deshalb versuche immer zuerst vom Blatt zu spielen, völlig egal wie langsam du spielen musst.

2. Lies die Noten – analysiere das Stück mit deinen Möglichkeiten

Noten lesen bedeutet weit mehr, als Notennamen buchstabieren. Analysiere das Stück mit deinen Möglichkeiten. Das kann am Anfang sehr einfach sein: Rauf, runter, Schritt, Sprung, Dreiklang, usw. Erweitere dein Wissen nach und nach.

3. Spiel ganz langsam in Zeitlupe: Lesen – Denken – Spielen

Lass deinem Gehirn genug Zeit um alle Informationen zu verarbeiten. Das geht nur ganz langsam. Versuche möglichst wenig Fehler zu machen. Lies und denke jeden Ton bevor du ihn spielst. Du kannst auch „laut“ denken. Das heißt: Du kommentierst dein Tun.

4. Zähle laut mit

Das laute Zählen ist ein sehr wirkungsvolles Werkzeug. Du hast immer eine klare Orientierung, auf welchem Taktschlag du gerade bist. Dadurch wird das zusammenspielen mit beiden Händen leichter.

5. Lerne „blind“ spielen – Ertaste die Tasten

Du kannst nicht flüssig nach Noten Spielen, wenn du ständig auf die Tasten schauen musst.
Deshalb solltest du langfristig lernen, „blind“ zu spielen. Lass das Blind-Spiel-Training entspannt in dein tägliches Üben einfließen.

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18 Gedanken zu „So lernst du Vom-Blatt spielen“

  1. Guten Tag,
    ich lerne derzeit das Akkordeon-Spielen. Ihr letzter Beitrag lässt mich aufhorchen. „Die Technik des Notenlesens ist doch etwas sehr wichtiges“.
    Sorry, welche Technik? Gibt es dazu Literatur?
    Ihr Video habe ich allerdings noch nicht angeschaut.

    Antworten
  2. Hallo Herr Titscher,

    natürlich habe ich mir auch schon vor Jahren nach Noten div. Stücke
    draufgeschafft aber eben nicht nach Ihrer Methode.
    Inzwischen bin ich bei Ragtime gelandet. Ich wollte immer den „Entertainer“ können, und jetzt denke ich das wird klappen.
    Schließlich habe ich auch vor Jahren in monatelanger Arbeit den „Mapleleaf-Rag“ geschafft. Ich habe aber geschätzte 1000 Wiederholungen dieses anspruchsvollen Werkes gebraucht, bis ich soweit war, das Stück auch in der Braunschweiger Bahnhofshalle
    souverän vorzutragen. Wiederholen scheint mir überhaupt das eine Geheimnis beim Klavierspielen zu sein. Das andere ist Geduld.

    beste Grüße
    Horst Sanders

    Antworten
    • Großartig, lieber Herr Sanders, der „Mapleleaf-Rag“ ist ein richtig schweres Stück. Hut ab, großen Respekt, dass Sie den in der Braunschweiger Bahnhofshalle
      souverän vortragen konnten. Ich freue mich riesig über Ihren Erfolg. Bleiben Sie dran und haben Sie weiterhin viel Freude beim Klavier spielen.

      Antworten
  3. Hallo Herr Titscher,
    Nach Jahrzehnten des autodidaktischen und meistens nach Gehör Klavierspielens als Hobby beschloß ich vor 2 Jahren (im Alter von 75 J.)
    ein „Vom Blattspieler“ zu werden und stieß auf Ihre 5 Regeln. Das funktioniert so gut, daß
    ich jetzt endlich mein sehr umfangreiches Notenmaterial (von Bach bis Boogie) nach geigneten Titeln durchforsten kann. Und in ganz kleinen Schritten bilden sich erstaunliche Fortschritte.
    Man braucht 1. Geduld und 2. darf man sich nicht überfordern. Angefangen habe ich mit
    ganz leicht gesetzten Volksliedern, dann kleine Sonatinen, weiter zu Märschmusik, die eine einfach strukurierte Begleitung hat, und bin z.Zt. mit der Gattung Wienerlied beschäftigt, nun aber schon im vollen Original-Klaviersatz ohne „Bearbeitung“ irgendwelcher Verschlimmbesserer.
    Ich habe auch eine Heimorgel und kann also die passende Registrierung: Guitarre, Baß Akkordeon, Violine einstellen und somit auch 3 zeiliges bearbeiten. Es hat sich bewährt, nicht auf die Tasten zuschauen, auf die Pedale ist ja schon garnicht möglich. Anfangs war das erschreckend schwer, bewährte sich aber nach einigen Wochen. Auch Robert Schumann empfiehlt das in seinen musikalische Haus-und Lebensregeln……..

    Mit dankbaren Grüßen
    Horst Sanders

    Antworten
  4. So einfach, wie genial! Vielen Dank, Herr Titscher!!
    (Ergänzen würde ich gern: Nie wieder auswendig lernen.)
    Dank Ihnen hochmotiviert, eiere ich (Selbstlerner seit 1-2 Jahren, Anfang 40, zum eigenen Vergnügen, Konzentrationstraining/Gehirnjogging) nun zwar im Schneckentempo durch schöne kurze einfache Stücke, freue mich aber direkt schon über – wenn auch kleine – Verbesserungen und riesig auf die Zeit, wenn ich die Angst komplett ablegen kann, schon einmal geübte Stücke zu vergessen, weil ich sie dann ganz einfach (wieder) vom Blatt spielen können werde.

    Antworten
  5. Nun ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt nochmal berichten, wie ich zurechtkomme.

    Gruß von
    Bernhard Schimek

    Antworten
  6. Hallo Hr. Titscher,

    Dann kann man also sagen, wenn ein Pianist von den Werken eines Komponisten schon mehr Erfahrung hat, kann er leichter weitere Stücke dann auch leichter vom Blatt spielen.
    Also ich mach das jetzt so seit einem Jahr. Jedes neue Stück, was ich einlerne, spiele ich grundsätzlich vom Blatt. Da ich das erst seit einem Jahr mache, möchte ich jetzt nicht von großen Erfolgen berichten.
    Ich bemerke allerdings schon so kleine Fortschritte. Einfachere Stücke habe ich nun schon schneller eingelernt. Trotzdem kann ich jetzt nicht sagen, ich könnte ein neues Musikstück gleich auf Anhieb richtig und im vorgeschriebenen Tempo spielen.
    Manche Stücke gehen am Anfang so richtig langsam, im Schneckentempo. Ich empfinde das allerdings nicht mehr als so unangenehm.
    Ich gehe mal davon aus, wenn man viele Jahre das regelmäßige vom Blattspielen trainiert, dass man dann bestimmte Stücke gleich im richtigen Tempo und die Noten richtig vom Blatt spielen kann. Würden Sie das auch so sehen?

    Grüße von
    Bernhard Schimek

    Antworten
    • Es ist doch großartig, dass Sie nach einem Jahr beim Blattspielen schon kleine Fortschritte bemerken. Nach einigen Jahren Übung werden Sie auch neue Stücke gleich im richtigen Tempo spielen können. Das macht natürlich Spaß vor allem, wenn man mit anderen zusammen spielt. Es ist immer eine Frage des Schwierigkeitsgrades. Aber am Ende ist das gar nicht so wichtig, vom-Blatt-Spiel ist kein Sport, ich sehe die Noten und das Vom-Blatt-spielen nur als Werkzeug. Viel Erfolg weiterhin!

      Grüße von
      Franz Titscher

      Antworten
  7. Hallo Hr. Titscher,

    jetzt habe ich noch eine weitere Frage an Sie, bezüglich des Notenlesens.
    Gehen wir von einem Pianisten aus, der seit ganz jungen Jahren Klavierspielen gelernt hat.
    Kann dieser sehr erfahrene Pianist auch die ganz besonders aufwendigen Stücke, wie meinetwegen die Appassionata oder Waldsteinsonate von Beethoven, oder eine Etüde von Chopin, oder eine dreistimmige Fuge von Bach, gleich im richtigen Tempo vom Blatt spielen?
    Bezieht sich der Hauptteil des Übens, auf das Auswendiglernen des Stückes, wenn er es vortragen will? Wie übt denn ein sehr erfahrener Pianist?

    Gruß von
    Bernhard Schimek

    Antworten
    • Hallo Herr Schimek,
      jetzt hat’s etwas gedauert.

      Profi-Pianisten können meistens auch sehr gut vom Blatt spielen. Nehmen wir an, der Pianist hat 15 Beethoven Sonaten konzertreif einstudiert. Ich bin sicher, er wird dann Nr. 16 recht ordentlich vom Blatt spielen können. Ich kenne allerdings niemanden, der Appassionata, Waldstein, oder eine andere große Beethoven Sonate unvorbereitet im Konzert spielen würde. Grigory Sokolow hat in einem Interview gesagt: „Nichts ist immer einfach spielbereit. Ich spiele nur öffentlich, was ich gründlich vorbereitet habe.“ (Quelle: Michael Wessel, Die Kunst des Übens, 2007, Florian Noetzel Verlag)

      Vielleicht kriegen wir noch einen Kommentar von einem echten Profi, ich schau mal.

      Antworten
  8. Sehr geehrter Herr Titscher,

    ich habe Ihre „Vom-Blatt-Spiel-Tipps“ und auch das Video dazu angesehen. Ich denke über das Vom-Blatt-Spielen, ziemlich genauso. Ich habe schon seit etwa einem Jahr den Ansatz, dieses zu erlernen und fühle mich durch einen erfahrenen Musiklehrer jetzt dadurch bestätigt. Da ich schon länger keinen Musikunterricht mehr gehabt habe, fehlt einem natürlich so die Rückmeldung, ob man auch wirklich auf dem richtigen Weg ist.

    Ich hatte so mit 20 Jahren meinen ersten Klavierunterricht und habe mich damals auch ganz gut entwickelt. Damals hatte ich so die ersten 5 Jahre regelmäßigen Unterricht. Ich ging damals schon schnell dazu über, schnell schwierige Stücke vom Notenblatt zu erlernen, was ich dann auch spielen konnte. Dennoch war dies oft mit einiger Mühe verbunden, obwohl mir das nichts ausgemacht hat. Ich war sehr ehrgeizig und wollte mich anstrengen dabei.
    Nach 5 Jahren Klavierspielen, bin ich dann an die Chopin Etüde in As-Dur geraten, die habe ich dann noch so bis zur Hälfte eingelernt, dann wollte ich einfach nicht mehr, weil das doch zu damaliger Zeit, mit soviel Anstrengung verbunden war. Ich habe sie seitdem nicht mehr angeschaut aber öfters woanders angehört.
    Über die Jahre hinweg, habe ich für mich selbst, weiter bestimmte Sachen nach Gehör komponiert, bestimmte Lieder die ich im Kopf hatte, gleich auswendig am Klavier eingelernt und habe mir dabei meine eigene Begleitung dazu komponiert, dies alles ohne Noten.
    Dann habe ich viel Klavierübungen gemacht, Dreiklänge, Vierklänge, Tonleitern, verschiedenste Geläufigkeitsübungen, in allen Tonarten. Das hat mir auch über viele Jahre sehr viel Spaß gemacht. Dies alles ist sicherlich auch wichtig für einen Pianisten!
    Jetzt kommt das, was ich eben am wenigsten geübt habe! Neben meinen anstrengenden Zeiten am Klavier, habe ich doch hier und da versucht, ein Stück gleich mit zwei Händen vom Blatt zu spielen, was mir außerordentliche Schwierigkeiten bereitete.
    Selbst bei sehr einfach Stücken, so Klavierstücke für Anfänger, die ich vom Blatt spielen wollte, hatte ich größte Mühe, überhaupt einen einzigen Takt richtig zu spielen. Es war nur ein Gestotter ohne dabei irgendeine sinnvolle Melodie rauszuhören. Das fand ich dann schon immer ganz seltsam. Denn ich sah mich schon lange nicht mehr als Anfänger. Trotzdem habe ich diese Tatsache immer wieder verdrängt. Ein Klavierlehrer von mir, hat mir in jungen Jahren das öfters gesagt, wie wichtig das Vom-Blatt-Spiel ist, damals hatte ich nicht auf ihn gehört.
    Heute weiß ich aber doch, dass mir doch etwas Entscheidendes fehlt. Die Technik des Notenlesens ist doch etwas sehr Wichtiges. Da beißt die Maus keinen Faden ab! Ich bin auch nach meinem Gefühl, schon besser geworden. Aber es geht bei neuen Stücken immer noch recht langsam. Das wird schon einige Jahre dauern, vorausgesetzt bei regelmäßigem Üben.
    Durch Ihre Tipps, weiß ich jetzt, dass ich da auf dem richtigen Weg bin.

    Grüße von
    Bernhard Schimek

    Antworten
    • Hallo Herr Schimek,
      vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.

      Schön, dass ich Sie durch meine „Vom-Blatt-Spiel-Tipps“ in Ihrem Weg bestätigen konnte. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viel Spaß dabei. Wenn Sie Fragen haben, dürfen Sie sich gerne jederzeit an mich wenden, per Email oder gleich hier als weiteren Kommentar.

      Antworten

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